Hallo,
Da ich meinen Ng16 ja komplett lackiert habe, fällt mir auf, daß mir immer Motoröl unter der Ventilhaube runterläuft. Habe bemerkt das eine der dünnen Beilagscheiben mit der Druckfeder der Stößelstangen nicht ganz das Loch im Zylinderkopf abdeckt. Wenn der Motor jetzt läuft, drückt es mir da das Öl raus. Es sind immer nur Spritzer, aber da ist auch ein gewisser Überdruck dabei der das Öl mit nach oben befördert. Wofür ist dieser Überdruck, und wo kommt er her?
Sitzen bei euch die Scheiben genau auf der Durchgangsbohrung?
Ich habe das Problem vorher nicht bemerkt, da der Vorbesitzer den Ventildeckel mit Motorsilikon abgedichtet hatte.

LG Wolfgang

Hallo Wolfgang
Dass in gewissen Grenzen Öl unter dem Ventildeckel austritt und am Zylinder abläuft ist völlig normal. Da die Ventile vom BM 15 Motor über keine Zwangsschmierung verfügen, sollen ja vor jeder Inbetriebnahme sogar die Kipphebel, die Kipphebelwelle und die Ventilschäfte mit ein paar Tropfen Motoröl geschmiert werden. Danach erfolgt die Schmierung über den Ölnebel, der im Motorraum durch die sich schnell drehende Kurbelwelle entsteht und über die Stösselrohre nach oben gedrückt wird.
Bei jeder abwärts Kolbenbewegung entsteht ein Überdruck. Dieser drückt den Ölnebel nach oben. Bei der Aufwärtsbewegung entsteht dann ein Sog. Man kann das am besten feststellen, wenn man bei laufenden Motor mal den Öleinfülldeckel abschraubt und die Hand auf die Öffnung legt.
Dass die Scheiben die Öffnung der Stösselrohre nicht ganz abdecken ist offensichtlich gewollt.
Den Ventildeckel mit Dichtsilikon abzudichten ist also kontraproduktiv. Wenn der Deckel fest verklebt ist kann die manuelle Schmierung der o.a. Teile dann nicht mehr erfolgen und das führt dann im schlimmsten falle zum festklemmen des Auslassventils im Ventilschaft. Und dann bleibt der Motor stehen. (Ist mir passiert).
Also keine Bange. Das mit der Ölspur ist zwar nicht so schön aber darüber haben sich die damaligen Motorkonstrukteure wohl keine Gedanken gemacht. Dass das eine oder andere Tröpfchen Öl mal auf dem Boden landete stellte damals keine Umweltsünde dar, heute schon. Aber man wischt es einfach weg. In den früheren Fahrzeugfristenheften der Bundeswehr gab’s mal eine technische Durchsicht nach der Benutzung. Diese Tätigkeit des abwischens könnte man dazu zählen.
Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich erklärt.
VG
Alfons

Moin,
genau das gleiche Problem habe ich auch. Bloß in der Menge kann das nicht gewollt sein. Nach ca. eine Stunde Fahrt ist bei mir die linke Seite vom Motorblock komplett mit schwarzem Öl überduscht. Ich bin kurz davor die bereits genannten Scheiben unter den Feder gegen größere zu ersetzen.

Das ist bei mir nach ca. 30 min. Laufzeit:

Ist das nur Öl oder möglicherweise auch Diesel der sich unter dem undichten Einspritz Düsenstock herausdrückt.
Auch das hatte ich schon mal weil die Dichtung zwischen Düsenstock und Vorkammer defekt war.
VG

Ich habe bei den Dieselleitungen und dem Düsenstock neue Kupferdichtringe bzw. Kupferfülldichtringe verbaut.

Hallo Timo
Dann probiere es doch einfach mal aus und ersetze die originalen Unterlegscheiben unter den Federn durch größere.
Ist ja keine große Arbeit und vielleicht hilft es ja tatsächlich. Wenn aber damit die Schmierung des Ventilantriebs vollständig unterbunden wird wäre das auch nicht gut.
VG

Vielen Dank für eure Beiträge. Bin froh das ich nicht der Einzige bin mit dem Problem. Aber so schlimm wie bei T.Range ist es bei mir nicht. Schön ist sowas wie gesagt nicht. Vielleicht wird mein Tüftlerhirn eine Lösung finden.

Ja wenn man auf Treffen andere NG 16 oder NG 20 sieht die haben das immer alle, unterschiedlich stark ausgeprägt, völlig Normal, so wie Alfons das schon schreibt. Oben im Ventildeckel muss alles ölig sein, das ist wichtig, sonst leidet die Mechanik. Also nach längerer Standzeit immer Deckel ab und etwas ölen, wärend der Fahrt kommt halt das Öl durch die Stößelkanäle hoch und das ist gut so.
Was man aber machen kann ist den Deckel dennoch irgendwie abzudichten zum Kopf hin. Nur weil innen drin alles ölig ist heißt es ja nicht das es unbedingt nach außen laufen muss. Silikon ist natürlich blödsinn, da man den Deckel zum ölen ja immer abnehmen muss. Ich habe eine geschnittene Dichtung aus 4mm Dichtkork, das hilft schon ganz ordentlich und einen Filzstreifen um die Dieselleitung die durch geht. Da wird es schon weniger was man abwischen muss.

Beim BM15-Motor gehen zwei Dieselleitungen durch dien Ventildeckel, Einspritzleitung und Leckölleitung.
Da muss natürlich an beiden ein Filzstreifen angebracht werden (wollte ich nur mal erwähnen, da das beim BM24 anders ist)

Hallo zusammen!
Die kräftige Ölspur auf dem Foto von Timo lässt sich ja nun mal nicht wegdiskutieren. Mir ist es aber trotzdem schleierhaft wo Öl in dieser Menge herkommen soll. Zumal der Zylinderkopf ja an mehreren Stellen wie eine kleine Wanne ausgebildet ist, in der sich überschüssige Flüssigkeiten zunächst sammeln, bevor sie über den Rand des Kopfs oder die Aussparungen der beiden Dieselleitungen ablaufen können. Dann müssten ja diese kleinen Vertiefungen bis oben voll sein.
Übrigens decken die Unterlegscheiben bei meinem Zylinderkopf die Stösselöffnungen vollständig ab (siehe Foto).
Ich war gestern mit meinem NG 16 auf einer Brauchtumsveranstaltung und bin dazu rund 25 km gefahren. Und so sahen die Oberseite und die Seitenwände des Zylinderkopfs danach aus. So sollte es eigentlich bei allen NG 16 aussehen.
Ich habe eigentlich immer noch den Verdacht, dass es sich um ein Gemisch aus Öl und Diesel handelt, der aus dem Düsenstock oder einer Verschraubung austritt. Feststellen kann man es wenn man nach einer Benutzung den Motor vollständig abkühlen lässt und dann die angesammelte Flüssigkeit zwischen Daumen und Zeigefinger zerreibt. Kalter Diesel schmiert kaum und fühlt sich anders an als kaltes Motoröl.
Man kann das ganze natürlich auch positiv sehen. Durch das viele Öl ist der Ventilantrieb natürlich immer gut geschmiert und die Ventile klemmen bestimmt nicht fest
VG
Alfons