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Nun noch ein K 12 a zum Vergleich
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Autor:  Tobias [ Sonntag 17. März 2019, 00:14 ]
Betreff des Beitrags:  Nun noch ein K 12 a zum Vergleich

Hallo,

zu dem bereits vorhandenen K 16 b habe ich nun noch einen K 12 a selben Baujahrs kaufen können. Interessant, einmal direkt vergleichen zu können. Zum einen Motor und Getriebe von ihrem Zustand her und zum anderen die konstruktiven Unterschiede der Typen. Größter technischer Mangel ist bei dem K 12 a ein ausgeschlagenes Kreuzgelenk der Antriebswelle hinter der Kupplung. Außerdem klappert da noch mehr in diesem Bereich (Ausrücklager?), was zu unangenehmen Geräuschen beim Einlegen der Gänge führt. Während der Fahrt bei eingelegtem Gang merkt man zwar davon gar nichts, es empfiehlt sich aber nicht, in diesem Zustand weiter damit zu fahren, um größere Schäden zu vermeiden. Ansonsten sind Motor und Getriebe ok und laufen ruhig. Motor springt gut an, allerdings braucht es volle Batterie. Unter einer bestimmten Anlasserdrehzahl springt auch mein K16 b nicht an.

Nachdem ich heute erstmals einen K 12 a (Kornett I) gefahren bin, verstehe ich nicht so recht die Notwendigkeit der Konstruktion des K 16 b (Kornett II). Der Kornett II hat kürzeren Radstand und sein Schwerpunkt liegt höher. Er bäumt sich trotz des vor der Vorderachse liegenden Motors leichter auf. Auch ist der Schlepper insgesamt höher gebaut, bei gleicher Sitzposition. Das Lenkrad steht dann zu hoch und insgesamt ist die Bedienung und Übersicht nicht so angenehm wie bei dem Kornett I.
Würde mich freuen, wenn zu diesem Thema noch jemand was sagen könnte. In der mir bekannten Literatur findet man leider keinerlei Begründungen.




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Autor:  Normag-Uli [ Sonntag 17. März 2019, 15:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nun noch ein K 12 a zum Vergleich

Hallo Tobias,

herzlichen Glückwunsch zum Neuerwerb :)

Zu deiner Frage bzgl. der Notwendigkeit der Produktion des K16b kann man wohl nur sagen, dass er mit 16 PS gegenüber den 12 PS des K12a damals in eine andere Leistungsklasse gehörte.
Heutzutage sind 4 PS sicherlich nicht erwähnenswert, damals waren 4 PS von 12 ein Drittel 8-)

Warum der K16b so konstruiert ist, wie er ist, kann dir vermutlich kaum jemand beantworten :?

Wenn du die Gefahr des Aufbäumens reduzieren möchtest, solltest du mal nach passenden Gewichten für die Vorderräder Ausschau halten ;)

Autor:  masterpiece [ Sonntag 17. März 2019, 21:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nun noch ein K 12 a zum Vergleich

Ein Pluspunkt der Konstruktion beim K 16 b ist die Wartung und Reparatur. Muss der Motor abgebaut werden, vielleicht wegen Kupplung oder so, kann man den einfach vor weg bauen und der Trecker bleibt auf den Rädern stehen. Ich glaube aber auch nicht, dass das der einzige Grund war.

Autor:  Tobias [ Sonntag 17. März 2019, 21:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nun noch ein K 12 a zum Vergleich

Hallo Uli,

ja, nun doch lieber noch ein Zweitakter, weil die Lebenszeit einfach zu kurz ist, um sich mit allem zu beschäftigen und ich mich dann lieber beschränke/spezialisiere.

Wie schon gesagt ist die Freude am Neuerwerb wegen des Schadens an der Antriebswelle etwas getrübt, weil ich so mit dem Schlepper nicht fahren möchte und eine doch umfangreichere Reparatur erforderlich ist.

Die Verkaufspolitik und entsprechende Typvielfalt der verschiedenen Hersteller in den 50ern ist tatsächlich kaum mehr nachvollziehbar. Da ist in kürzester Zeit ein regelrechtes Strohfeuer abgebrannt. Die Normag-Zweitakt-"Ära" hat gerade mal vier Jahre gedauert. Die unterschiedlichen Typen wurden auch innerhalb des Typs ständig überarbeitet und verändert, von den unterschiedlichen Ausstattungen (Vorderachsen, Räder) gar nicht zu sprechen ... . Ich glaube, daß es heute nicht mehr möglich ist, zwei identische Fahrzeuge zu finden.

Ich habe auch noch mal über die Unterschiede der Bauform Kornett I/Kornett II (K 16 b) nachgedacht und recherchiert.
Der K 16 b weicht in seiner Bauform von allen anderen Normag-Zweitakt-Typen ab, und zwar durch folgende Merkmale:

- um ca. 150 mm kürzerer Radstand
- Motor vor der Vorderachse, also Schlepper vor der Vorderachse teilbar
- höhere Position des Motors
- zum Höhenausgleich entsprechend gekröpftes Gehäusezwischenstück (zwischen Motor und Getriebe)

Wie schon gesagt, bringt das alles keine nennenswerten Vorteile im Vergleich zum Kornett I, im Gegenteil, die Fahreigenschaften sind durch die ungünstigere Gewichtsverteilung sogar schlechter. Allerdings wurde durch das Höherlegen des Motors und durch die entsprechende Veränderung des Gehäusezwischenstücks eine Möglichkeit für den Zwischenachsgeräteanbau geschaffen. Trotz des kürzeren Radstands steht hierfür in der Länge als auch im Abstand zum Boden mehr Platz zur Verfügung. Und beim Zwischenachsanbau besteht auch nicht die Gefahr des Aufbäumens. Ich denke, daß es sich bei dem Kornett II (K 16 b) um eine Art Tragschlepper handelt, wie er auch ähnlich von anderen Herstellern angeboten wurde, mit denen man zu konkurrieren hatte.
(Als Landwirt sehe ich die Schlepper immer in Bezug auf die konkrete Nutzung in der damaligen Zeit unter den damaligen Bedingungen/Voraussetzungen, d.h. wie muß man sich die Arbeitsabläufe insgesamt auf dem Acker oder dem Grünland in den verschiedenen Betrieben vorstellen.)

Deine Aussage, daß der K 16 b einfach in eine andere Leistungsklasse gehört, ist zwar durchaus richtig, aber trifft wohl nicht den Kern meiner Frage. Was die Leistungsklasse betrifft, erscheint es mir gerade bei den Normag-Zweitaktern sehr ominös. Darüber gabs im Forum auch schon einmal eine Diskussion. Die Motoren haben quasi immer die gleichen Parameter, aber sie wurden mit einer Leistung von 12 bis 20 Ps angegeben. Die Leistungsklasse war also wohl mehr eine Angelegenheit auf dem Papier und eine Angelegenheit der Werbung. Nach meinen praktischen Versuchen mit meinen beiden Exmplaren kann ich jedenfalls bestätigen, daß die Motoren außergewöhnlich drehmomentstark sind und sich deswegen subjektiv nie das Gefühl mangelnder Leistung einstellt, wie es bei anderen Konstruktionen vorkommen kann.

Zu meinem neu erworbenen K 12 a möchte ich noch sagen, daß er eine Doppelblattfeder- Vorderachse hat, wie sie an diesem Typ sehr selten ist. Diese Achse hatte später der K 18 a regulär.

Viele Grüße

Tobias

Autor:  Tobias [ Sonntag 17. März 2019, 22:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nun noch ein K 12 a zum Vergleich

Hallo Masterpiece,

ich habe zwischenzeitlich noch was dazu geschrieben. Wie Du schon sagst, war die Reparaturfreundlichkeit sicher nicht der Hauptgrund, weswegen ich das gar nicht genannt habe. Aber klar - es ist schon selten, daß der Schlepper vor der Vorderachse teilbar ist.

Viele Grüße

Tobias

Autor:  masterpiece [ Montag 18. März 2019, 07:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nun noch ein K 12 a zum Vergleich

Ich habe auch schon mal auf einem K 16 b gesessen der nicht lief und sollte den quasi per Abschleppstange geschoben rangieren - Da ist ein weiterer ganz gravierender Nachteil deutlich geworden: Die geänderte Gewichtsverteilung macht das Lenken extrem Kraftaufwendig, da ein sehr großer Teil des Gewichtes jetzt auf der Vorderachse liegt.

Autor:  Tobias [ Montag 18. März 2019, 15:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nun noch ein K 12 a zum Vergleich

Das habe ich auch festgestellt, aber es könnte auch sein, daß die Lenkung altersbedingt wegen Verschleiß oder nicht ausreichender Schmierung schwerer geht und man das nicht für die Bauart an sich verallgemeinern kann.

Autor:  Normag-Uli [ Montag 18. März 2019, 19:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nun noch ein K 12 a zum Vergleich

Tobias hat geschrieben:
Das habe ich auch festgestellt, aber es könnte auch sein, daß die Lenkung altersbedingt wegen Verschleiß oder nicht ausreichender Schmierung schwerer geht und man das nicht für die Bauart an sich verallgemeinern kann.

Wichtig für's leichtere Lenken ist ausreichend Luft in den Reifen 8-)

Autor:  Josef [ Montag 18. März 2019, 22:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nun noch ein K 12 a zum Vergleich

Hallo Normagfreunde Jch habe beide Normag schon gefahren den K12a meistens auf der straße den k16b habe Ich einen rabe einschar rechts und links Pflug angebaut mit muskelkraft bedinen und Ich habe an die vorderräder gewichte verbaut und Ich sage euch der k16b geht eigentlich gut zu bedinen
und Ich sage euch wen ihr sofile stunden wie Ich auf der straße und im feld gefahren seid dann konnt Ihr sagen wie gut Normag ist Gruß Josef(sepp))

Autor:  Tobias [ Dienstag 19. März 2019, 01:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nun noch ein K 12 a zum Vergleich

Hallo Josef,

wenn ich nicht davon überzeugt wäre, daß die Dinger gut sind, würde ich mich auch nicht damit beschäftigen.
Da sind wir ganz einer Meinung. Ebenfalls interessant für mich sind wie schon gesagt die Eigenschaften im praktischen Einsatz, die ja durch die unterschiedlichen Bauformen und Ausstattungen verschieden sind. Ich habe z.B. einen einfurchigen Fella Winkeldrehpflug (Typ Victor?) für Dreipunktanhängung, den ich an dem K 16 b ausprobieren möchte. Der K 12 a hat starre Ackerschiene und der K 16 b hat Zapfwellenkraftheber für Dreipunkt, geht also eh nur an letzterem.

Viele Grüße

Tobias

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