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Restauration F12b 
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Registriert: Donnerstag 13. März 2008, 18:08
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Beitrag Re: Restauration F12b
Hallo Kalle,
schön das du mir helfen willst.
Habe den Motor inzwischen aufgemacht und festgestellt, das die Fußdichtung im Bereich der Luft-Kanäle vom Spülkolben stark verölt war, s. Bild. Kolben und Kolbenringe machen einen intakten Eindruck. Habe vermutet, das die Fußdichtung durchgeschlagen hat und das Öl über diesen Weg(Luftkanäle vom Spülkolben) in den Brennraum gelangte. Ich habe daraufhin alles gesäubert, zusätzlich Flüssigdichtung auf die alte Dichtung gestrichen, hatte leider keine Neue, und alles wieder zusammen gebaut. Nach dem ersten Probelauf(2-3 Minuten), es war schon spät abends, sah es wieder gut aus. Die Testfahrt am nächsten Tag brachte wieder die Ernüchterung. Sobald die Maschine richtig warm wird, fängt es wieder mit dem Ölverlust an. Werde ihn heute oder morgen noch einmal aufmachen und schauen wie's aussieht.
Ist es denkbar, das er sich über diesen Weg Öl zieht?
Weißt du mit welchem Drehmoment die Fußschrauben angezogen werden müssen? Aber ich glaube man kommt mit einem Drehmomentschlüssel sowieso nicht an die Schrauben, sie sitzen ziehmlich schlecht erreichbar in sehr engen Nischen.

image_id: 2663

Gruß
Gisbert


Mittwoch 13. Mai 2009, 13:44
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Beitrag Re: Restauration F12b
Hallo Gisbert,

also auf deinem geschilderten Weg kommt eigentlich kein Öl in den Brennraum und schon gar nicht so viel über die Fußdichtung, dass man es merken würde. Das Anzugsdrehmoment ist wie bei den Kopfschrauben 160Nm, aber bitte in mehreren Schritten anziehen. Nach deiner Schilderung ist es so, dass er anfängt zu ölen, wenn er warm wird oder ist. Deshalb hatte ich dich nach dem Material des neuen Kolbens gefragt. Es geht nämlich dabei um die Frage, ob das Kolbenspiel im warmen Zustand noch stimmt. Normag hat ja original Aluguss Kolben, die einen anderen Ausdehnungskoeffizienten haben als ein Stahlkolben. Wie verhält sich denn der Öldruck im warmen Zustand? War der alte Kolbenbolzen einseitig eingelaufen und hat der neue spielfrei in die Büchse gepasst?

P.S. Könntest du mal ein genaueres Bild von den unteren Ringen einstellen?

Gruß!
kalle

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Mittwoch 13. Mai 2009, 16:36
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Beitrag Re: Restauration F12b
Hallo Kalle,
in der Tat ist es so, das das Problem im warmen Zustand auftritt, wenn das Öl(SAE 30) dünnflüssiger wird und bestimmte Komponenten(Dichtungen, Kolben, Ringe,Zylinder) ihre physikalischen Eigenschaften(Ausdehnung)verändern.
Der Kolben ist aus Aluminium(von Fa. Michaelis, München)mit Übermaß 111,50 mmm. Laut Hersteller ist ein Kolbenspiel von 16-18/100 mm zu berechnen. Der Zylinder ist von einer renomierten Motoreninstandsetzungsfirma entsprechen aufgebohrt/gehont und die Kanäle entgratet worden. Der Kolbenbolzen passte spielfrei.
Der Öldruck liegt bei 0,8 kg/cm wenn Ölstand max.(auch bei warmen Motor), sinkt dann nach Ölverlust auf ca. 0,5 ab.
Habe im Moment kein besseres Bild von den Kolbenringen, werde morgen neu machen.
Etwas habe ich die/den unteren Kolbenring auch im Verdacht. Bei der ersten Montage war mir schon ein Ring gebrochen und der Ersatzring entsprach nicht dem urspünglich gelieferten, es fehlte die winkelige Aussparung vor der Kolben-Fixirung, die habe ich dann manuell nachgearbeitet.

Gruß
Gisbert


Donnerstag 14. Mai 2009, 00:20
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Beitrag Re: Restauration F12b
Die Nacharbeitung am Stoß habe ich bei allen meinen neuen Ringen auch selbst vornehmen müssen. Dazu ist ja lediglich am Stoß innen eine Kante abzufeilen, damit der Sicherungsbolzen dort eingreifen kann. Dabei sehe ich aber keine Probleme, es sei denn, du hast zuwenig weggefeilt, sodass der Kolbenring an der Stelle zwischen Zylinderwand und Sicherungsbolzen eingeklemmt ist. Dein Kolbenbolzen war also spielfrei. Hat der Kolben dann rundherum das gleiche Spiel im Zylinder gehabt. Bei vielen Zweitaktern ist es so, dass die Kolben einen leichten "Kipp" aufweisen, der wahrscheinlich auf die Büchse um Pleuel zurückzuführen ist. Wenn ich bei meinem einen neuen Kolbenbolzen einbaue, der spielfrei ist, dann habe ich auch diesen Kipp und die Kolbenringe dichten nicht mehr richtig. Daher verwende ich den Originalbolzen, der einseitig etwas eingelaufen ist, der Kolben aber dann gerade im Zylinder läuft. Dein Öldruck ist auch viel zu niedrig, kann es daher vielleicht sein, dass der Kolben schon gefressen hat?

Gruß!
kalle

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Donnerstag 14. Mai 2009, 14:37
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Beitrag Re: Restauration F12b
hallo!besteht denn die möglichkeit,daß der motor zuviel druck ins kurbelgehäuse macht?ist denn der orginale öleinfülldeckel verbaut?meines wissens nach ist die lüftung im deckel die kurbelgehäuse entlüftung.hat der motor den orginalen ölpeilstab?wieviel öl ist im motor?3liter?zeigt dann auch der peilstab voll an?das klingt ja auf den ersten blick ziemlich lächerlich,aber ich hatte mal einen fall im bekanntenkreis wo ein falscher ölpeilstab im oldtimer verbaut war und der gute mann ist ständig mit rund 1,5 liter zuviel öl herumgefahren.er hat sich immer gewundert,warum die karre das öl aus allen ecken herausschmeißt :? viele grüsse!


Donnerstag 14. Mai 2009, 17:59
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Beitrag Re: Restauration F12b
Hallo Gisbert, hallo Kalle!
Dass der Kolben aufgrund des zu geringen Öldrucks schon gefressen hat, kann nicht sein, denn die Lauffläche des Kolbens im Zylinder wird nicht durch die Ölpumpe mit Öl versorgt, sondern allein vom Spritzöl aus dem Kurbelgehäuse. Von der Ölpumpe werden die beiden Kurbelwellenlager, das Pleuellager und der Kolbenbolzen mit Öl versorgt.
Kalle, das mit dem "Kipp" und was dadurch passiert, sodass die Kolbenringe nicht mehr dichten, habe ich noch nicht so ganz verstanden. Der Kolben von Gisbert ist doch neu, und der Kolbenbolzen auch, passts dann nicht wieder?

Gruß Frank


Donnerstag 14. Mai 2009, 18:09
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Beitrag Re: Restauration F12b
Hallo Zusammen,
bin noch mal in mich gegangen und habe das ganze Prozedere bei der Kolbenmontage überdacht. Hatte damals Streß mit einem Kolbenring, der gebrochen ist und habe etwas mit den Ringen vom alten Kolben experimentiert. Ich glaube schon fast das der untere Abstreifring noch vom alten Kolben ist, könnte das eventuell eine Erklärung für den Ölverlust sein. Zur Erinnerung, der neue Kolben ist 1,5 mm größer.
Darüberhinaus ist mir die Fußdichtung aber auch nicht ganz geheuer, habe auf jedenfall eine neue bestellt. Eine Dichtung sollte ihrem ureigensten Zweck entsprechend dicht halten was offensichtlich nicht der Fall ist. Ob und wieviel Öl dadurch herausgeblasen wird kann ich nicht abschätzen.
Das mit dem "Kolbenkipper" habe ich nicht überprüft, aufgefallen ist mir bei der Montage damals aber schon das der neue Kolbenbolzen sehr passgenau war, der alte ließ sich leichter demontieren.

Gruß
Gisbert


Donnerstag 14. Mai 2009, 20:14
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Beitrag Re: Restauration F12b
Hallo Frank,
dass die Zylinderwände nur mit Spritzöl aus dem Kurbelgehäuse versorgt werden, wusste ich noch nicht. Daher muss die Kurbelwelle so beschaffen sein, dass es Spritzöl gibt. Danke für die Info! Jetzt zu dem "Kipp". Es ist bei den Zweitaktern bekannt, dass sich irgendetwas nach einer Zeit "verzieht". Das hat einen, ich glaube rechtsseitigen "Kipp" (von der Auspuffseite aus gesehen) des Kolbens zu Folge. Entsprechend schleift der Kolben oben rechts und unten links an den Zylinderwänden und nutzt sich ab. Auch der Kolbenbolzen läuft rechts oben dadurch ein, weil der Kolben das Bestreben hat, im Zylinder gerade zu laufen. Wenn das passiert ist, läuft er auch wieder gerade. Baut man nun einen neuen Kolben und einen neuen Kolbenbolzen ein, so wiederholt sich dieser Prozess innerhalb kürzester Zeit. Nimmt man aber den eingelaufenen Kolbenbolzen, dann hat der neue Kolben keinen Kipp und auch keine Abnutzungserscheinungen. Dass die Kolbenringe bei einem solchen "Kipp" nicht mehr richtig dichten, weil sie aufgrund der Schräglage des Kolbens nicht mit ihrer ganzen Fläche an der Zylinderwand anliegen, ist dann logisch. (ich werde mal Bilder von meinen Altteilen einstellen).

Hallo Gisbert,
wenn du tatsächlich den alten Abstreifring montiert hast, dann erklärt sich die Geschichte von selbst. Ich habe übrigens zwei Abstreifringe unten auf Anraten einer ehemaligen Normagwerkstatt eingebaut.

Gruß!
kalle
image_id: 2664

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Freitag 15. Mai 2009, 14:29
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Beitrag Re: Restauration F12b
Hallo Kalle,
habe mir schnell noch mal meinen alten Kolben und Kolbenbolzen angesehen. Unterschiedliche Abnutzung hat der Kolben wohl nicht, ist aber an einer Seite oben stark verrußt, vermutlich die Auspuffseite. Der Bolzen hat keine erkennbaren Einlaufspuren aber gefühlt kann man eine leichte "Delle" ertasten. Er hat aber mittlerweile leichte Rostspuren deshalb werde ich ihn wohl nicht wieder einbauen.
Bin jetzt kein Motorenexperte. Frage: Wie funktioniert eigentlich die Motorschmierung speziell am Kolbenbolzen, gelangt da auch nur Spritzöl hin, wie sollte es sonst funktionieren.
Zum Thema Kolbenringe. Sind die beiden unteren Ringe nicht standartmäßig Abstreifringe?

Hallo Zisch,
der Peilstab ist noch original. Wenn ich mich recht erinnere habe ich ca. 3,5 Liter Öl eingefüllt bis max.
Die Kurbelgehäuse-Entlüftung über den Einfülldeckel funktioniert.

Gruß
Gisbert


Freitag 15. Mai 2009, 21:32
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Beitrag Re: Restauration F12b
Hallo Gisbert,
also wenn du die Abnutzungsspuren nicht hast, können wir das Problem außen vor lassen. Die Ölversorgung des Kolbenbolzens wird über einen Kanal vom Pleuellager bis zum Kolbenbolzenlager gewährleistet. Also von der Druckpumpe mit versorgt. Ist natürlich problematisch, wenn der Öldruck so niedrig ist. Mit Spritzöl ist da wohl nicht viel zu holen. Zu den Abstreifringen: Unten sind serienmäßig ein normaler und ein Abstreifring verbaut. Der Abstreifring kommt ganz unten hin und der normale Ringe darüber. Hast du mittlerweile mal nach den unteren Ringen geschaut, ob da nicht vielleicht ein alter oder so eingebaut worden ist?

gruß!
kalle

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Samstag 16. Mai 2009, 18:49
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