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detaillierte Restauration einer Wasserpumpe, analog zu ähnl.
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Markus
Administrator
Registriert: Freitag 4. Januar 2008, 23:09 Beiträge: 1354
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detaillierte Restauration einer Wasserpumpe, analog zu ähnl.
Hallo, hier gibt es ja schon einen Bericht über die Restaurierung von der NG15 Wasserpumpe. Wir hatten ja auch schon die Diskusion wie man das Flügelrad abbekommt und ob man die Welle mit Flügelrad ausbauen kann oder nicht. In heras4711 Bericht war das nicht ganz klar, hier kommt eine Anleitung die ich durch die Restauration einer Pumpe von einem unserer Moderatoren, erstelle. möglicher Verschleiß:Lagerflächen der Welle eingelaufen Abdichtung aus Graphitschnur, Graphitring, Keramikring, Simmerring verschlissen Flügelrad hat aufgrund defekter Lager am Gehäuse geschliffen oder Flügel sind abgebrochen Druckfeder - Schleifring gebrochen Bezugsquellen für Graphit bis ø30mm gibt es im Internet, z.b. bei den Modellbauern. Andere Händler die Graphitwellen/Buchsen größer als 30mm anbieten verkaufen meist nicht an private. Kugellager gibts schnell und günstig für Gewerbetreibende bei ekugellager.de, allerdings wird da nicht wirklich kontrolliert während der Bestellabwicklung. -------------------------- Im Normalfall sollte man die Welle aus den Lagern auspressen können, in diesem Fall war das nicht zu bewerkstellen da schonmal eine andere Welle eingebaut wurde und die Kugellager dermaßen fest auf der Welle klemmten das es nur Bruch gegeben hätte. Im Zweifelsfall erst das Flügelrad demontieren, so wie ich es hier beschreibe: Ich bin genau wie hera4711 mit Vorsicht vorgegangen um das gut erhaltene Flügelrad zu schonen und habe nicht zur Bohrmaschine gegriffen, sondern habe die komplette Pumpe auf meine Drehbank gepackt. Die Welle wird nun mittig aufgebohrt, angefangen habe ich mit einen 6mm HSS Bohrer da die Welle schonmal gegen eine Edelstahlwelle ausgetauscht worden war. Die Welle hat im Flügelrad ca 14mm und da der Teufel im Detail steckt hatte ich leider keinen Bohrer im Haus der zwischen 13 und 13,8mm hat. Die Welle muß fast ganz im ø ausbohrt werden um die Spannung zu nehmen, die das Flügelrad festhält, daher entschied ich mich dazu sie auszudrehen. Innendrehwerzeug habe ich erst ab 14mm ø also habe ich einen Innendrehmeißel aus HSS geschliffen. Mit diesem kann ich nun die Welle ausdrehen. Auf dem Foto kann man nicht sehen das ich die Bohrung nochmals vertieft habe auf ca. 30mm, nachher habe ich festgestellt, 25mm hätten auch gereicht. Nun kann man mit einem Abzieher das Flügelrad ohne Anstrengung abziehen. Die Welle wird anschließend mit einem Hammer aus dem Gehäuse geschlagen. Nächste Woche gehts mit dem Drehen einer neuen Welle weiter.
_________________ Gruß Markus
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Freitag 3. April 2009, 21:31 |
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Markus
Administrator
Registriert: Freitag 4. Januar 2008, 23:09 Beiträge: 1354
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Re: Wasserpumpe, Demontage des Flügelrads und Resto
Anfang der Woche ging es weiter, die Welle habe ich aus Edelstahl gefertigt, M16 Gewinde mit 2,00 Steigung, alle Laufflächen sind mit einer Keramikbeschichteten Wendeplatte überdreht damit es eine sehr glatte Oberfläche gibt. Genau wie hera4711 ist die Aufnahme des Flügelrads 2/100 mm größer als das Flügelrad selber um einen guten Kraftschluß zu gewährleisten. Letzter Schritt war das einfräsen der Nut für den Mitnehmer der Riemenscheibe. Dieses erledige ich ebenfalls mit der Drehmaschine, wie man hier sehen kann bau ich auf den Quersupport einen Höhensupport und in die Drehspindel kommt eine Spannzange mit einem Räumfräser bzw. einem Bohrnutfräser. In zwei Schritten wird die Nut eingefräßt. Erster Schritt, Hartmetallfräser(4mm) und der letzte Schrit mit einen HSS Fräser (5mm) um auf Maß zu fräsen. So sieht dann die fertige Welle der Wasserpumpe aus. Bei der Wahl der Lager habe ich inspiriert von hera4711 eine andere Möglichkeit gewählt als die Originallagerung. Im O Zustand sind zwei ungekapselte Lager verbaut. Wasserseitig ist das Lager gekapselt, auf der anderen Seite nicht. Das zweite Lager ist komplett ungekapselt. hera4711 teilte mir die Idee mit komplett gekapselte Lager zu verwenden, was ich auf der einen Seite wenig original fand und was die fehlende Schmierung der Welle zur Folge hätte. So haben wir einen Zustand wie damals, nur mit zusätzlichen Schutz der Lager vor eintretendem Wasser. Nun ist es Zeit das Flügelrad aufzusetzen, damit man die Welle die ja 2/100'stel größer ist in das Rad bekommt, hat der Küchenchef Sup' de Rad gekocht. Nach zehn Minuten ging die Welle mit drei Schlägen ins Rad, anschließend zur Kontrolle noch optisch den Rundlauf geprüft.
_________________ Gruß Markus
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Mittwoch 8. April 2009, 12:59 |
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Markus
Administrator
Registriert: Freitag 4. Januar 2008, 23:09 Beiträge: 1354
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Re: Wasserpumpe, Demontage des Flügelrads und Resto
Weiter gehts... Da die Graphitwelle noch nicht angekommen ist, habe ich heute die Buchse, an dessen Kragen der Graphitring schleift, gedreht. Wie die Welle ist diese auch aus Edelstahl und wird hier erstmal vorgedreht. Den Innendurchmesser bereite ich mit einem Spiralbohrer vor und drehe mit einer Bohrstange anschließend auf das entgültige Maß auf. Anschließend wird die Buchse mit einem Abstechwert abgestochen, ins Futter gespannt und am Kragen die Schleiffläche mit einem geöltem Schleifflies poliert. So sieht sie dann fertig aus, kann wieder ins WAPU Gehäuse eingeschlagen werden und die WAPU Welle und den Graphitschleifringring aufnehmen.
_________________ Gruß Markus
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Donnerstag 9. April 2009, 23:56 |
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Markus
Administrator
Registriert: Freitag 4. Januar 2008, 23:09 Beiträge: 1354
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Re: detaillierte Restauration einer Wasserpumpe, analog zu ä
Da in dieser Pumpe kein Schleifring mehr vorhanden war mußte ein neuer angefertigt werden. Bestellt hatte ich ein ø30mm Graphit Rundmaterial, innen muß es natürlich aufgebohrt/gedreht werden, damit die Welle hindurchgeht. Da Graphit sich sehr leicht zerspanen läßt, war das eine einfache Übung. Die vorher gedrehte Messingbuchse nimmt das Graphit auf, somit wird der Schleifring zur Hälfte in die Buchse eingelassen und verklebt. Zum kleben habe ich einen Wasser, Hitze und Säurefesten Bi-Bond Kleber verwendet Nun noch innen und außen auf Maß bringen. Nun sind alle beweglichen Teile dieser Pumpe neu erstellt und sie kann wieder brav' ihren Dienst erfüllen.
_________________ Gruß Markus
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Freitag 17. April 2009, 20:18 |
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NG23
Registriert: Samstag 9. Februar 2008, 19:15 Beiträge: 253 Wohnort: 83527 Kirchdorf
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Re: detaillierte Restauration einer Wasserpumpe, analog zu ähnl.
servus Markus, woher hast du Die Graphitwelle?
_________________ Gruß Schorsch NORMAG fahren, Diesel sparen
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Samstag 18. April 2009, 08:45 |
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Markus
Administrator
Registriert: Freitag 4. Januar 2008, 23:09 Beiträge: 1354
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Re: detaillierte Restauration einer Wasserpumpe, analog zu ähnl.
_________________ Gruß Markus
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Samstag 18. April 2009, 20:32 |
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Markus
Administrator
Registriert: Freitag 4. Januar 2008, 23:09 Beiträge: 1354
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Re: detaillierte Restauration einer Wasserpumpe, analog zu ähnl.
Wenn jemand weiß wer so eine Drehbank "Myford ML-7 oder Superseven" verkauft, bitte melden. Ich mußte diese letztes Jahr leider abgeben da ich massive Probleme mit den Gleitlagern hatte und nun vermisse ich sie so sehr das ich wieder eine haben möchte. Aber diese Dinger sind sowas von selten in Deutschland. Würde mich freuen wenn dazu jemand etwas weiß
_________________ Gruß Markus
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Samstag 9. Januar 2010, 22:24 |
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C10
Registriert: Sonntag 9. November 2008, 23:29 Beiträge: 289 Wohnort: 99713 Ebeleben
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Re: detaillierte Restauration einer Wasserpumpe, analog zu ähnl.
Hallo Markus, hier wird gerade so eine Myford angeboten : http://cgi.ebay.de/Myford-ML-7-Drehmasc ... 2558292f2eWarum soll es denn gerade dieser Typ sein . Sicher hast Du schon gute Erfahrungen damit gemacht, aber sie scheint keinen autom. Vorschub zu besitzen. Das möchte ich jetzt nicht mehr missen. Es gibt doch auch viele andere Maschinen, die man gut für "unsere" Drehaufgaben verwenden kann.
_________________ Gruß Lutz
Alle sagten, das geht nicht ! Da kam Einer, der wußte das nicht und hat´s gemacht !
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Montag 11. Januar 2010, 01:44 |
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Markus
Administrator
Registriert: Freitag 4. Januar 2008, 23:09 Beiträge: 1354
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Re: detaillierte Restauration einer Wasserpumpe, analog zu ä
Hi, die muß ganz neu bei Ebay sein. Die Myford ist Präzision pur, das ist der Unterschied zu anderen Drehbanken im Hobbybereich und es ist genauso so wie mit unseren Traktoren, sie ist ein Oldie und sowas muß man lieben Sie hat eine Leitspindel die man phne Probleme als Zugspindel mißbrauchen kann oder meintest du den Vorschub am Obersupport? Gerne kannst du in der Rubrik sonstiges mal ein paar Fotos deiner Drehe einstellen und eine kleine Beschreibung auch sowas wird gerne gelesen, muß ja nicht immer Normag sein:) edit: Die Suche ist beendet, ich bin in Nordholland fündig geworden. Nun muß sie nur noch her
_________________ Gruß Markus
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Montag 11. Januar 2010, 10:50 |
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C10
Registriert: Sonntag 9. November 2008, 23:29 Beiträge: 289 Wohnort: 99713 Ebeleben
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Re: detaillierte Restauration einer Wasserpumpe, analog zu ähnl.
Hallo Markus, Zitat: Sie hat eine Leitspindel die man phne Probleme als Zugspindel mißbrauchen kann oder meintest du den Vorschub am Obersupport? Ja, man kann die Leitspindel mißbrauchen.Und genau das ist der Knackpunkt. Ich persönlich finde das ja ok und hatte es an meiner alten Drehbank auch manchmal so praktiziert, aber eingefleischte Profis würden es nicht machen. Stichwort: Verschleiß an der präzisen Leitspindel. Diese sollte nur zum Gewindeschneiden benutzt werden. Aber jeder wie er mag . Ja, den angetriebenen Planvorschub finde ich schon eine feine Sache. Als erste Arbeit mit der "neuen" DB habe ich Bremsscheiben plangedreht. Und ich war von dem guten Ergebniss sehr überrascht. Das hätte ich per Hand so nicht hinbekommen. Ich habe übrigens dieser Tage auch meine Wasserpumpe vom Kramer instandgesetzt und konnte prima einige Tips deiner Anleitung verwenden. Schön, das es so schnell geklappt hat mit deiner Wunschdrehbank, manchmal kommt unverhofft ganz oft .
_________________ Gruß Lutz
Alle sagten, das geht nicht ! Da kam Einer, der wußte das nicht und hat´s gemacht !
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Mittwoch 13. Januar 2010, 01:52 |
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